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Pressekonferenz



 Thema- "Erste Hinweise auf Bergbausiedlung in Dippoldiswalde entdeckt".

Nach einiger Zeit wird man sich an die Grabungen am Obertorplatz nicht mehr deutlich erinnern. Deshalb untenstehend der Wortlaut der Presseinfos, wie sie den Mediemvertretern ausgehändigt wurden. Eventuelle Übermittlungsfehler meinerseits werden dadurch vermieden. Auch macht es wenig Sinn aus der vorliegenden Information einen neuen Text formen zu wollen, enthält er doch bereits Wesentliches, wie es besser zu beschreiben schlecht möglich wäre.

Bitte beachten sie auch den Bericht bei Neuigkeiten auf meiner Seite vom 15.januar diesen Jahres vom Vortrag von Dr. Christiane Hemker zum "Hochmittelalterlichen Silberbergbau in Dippoldiswalde", knüpft der heutige Tag doch unmittelbar daran an.

 

Mit diesem Link können Sie ihn öffnen.   beckerfotos.day4day.de/pages/posts/der-hochmittelalterliche-silberbergbau-in-dippoldiswalde-22.php


 

Aus der Presseinfo des Landesamtes f. Archäologie Sachsen vom 15.08.2013

Seit dem 21.Mai 20123 finden auf der Abbruchstelle des ehemaligen Gasthauses "Roter Hirsch" am Dippoldiswalder Obertorplatz archäologische Untersuchungen statt. Das Areal ist von großem wissenschaftlichem Interesse für die Montanarchäologie, da vor einigen Jahren direkt auf dem Obertorplatz mittelalterliche Schächte gefunden wurden. Die unmittelbar darauf begonnenen und bis heute andauernden Forschungen haben gezeigt, dass der Untergrund von Dippoldiswalde regelrecht durchzogen ist von frühen Silberbergwerken des 12.Jh.. Die Funde aus den Bergwerken sind einzigartig in der europäischen Montanarchäologie. Wo jedoch die Bergleute und ihre Familien gelebt haben, war bislang unbekannt. Die derzeitigen Grabungen haben nun die ersten, spektakulären Hinweise auf die Bergbausiedlung aus dem 12/13. Jh. erbracht. Spuren von Pfostenlöchern, Schmelzöfen, Abfallgruben und Keramik lassen auf eine frühe Ansiedlung schließen, die heute außerhalb der Stadt liegt. Die Grabungsergebnisse unterstützen die Forschungsarbeiten, des von der Europäischen Union geförderten Ziels des Projektes "ArchaeoMontan- Mittelalterlicher Bergbau in Sachsen und Böhmen" unter Leitung des Landesamtes für Archäologie.

 

Fragen können an 

den Oberbürgermeister von Dippoldiswalde Ralf Kerndt

die Landesarchäologin des Freistaates Sachsen Dr. Regina Smolnik

die Referatsleiterin u. Projektleiterin ArchaeoMontan Dr. Christiane Hemker

und den örtlichen Grabungsleiter Matthias Schubert M.A.

gestellt werden.

 

Dr. Christopf Heiermann  Referatsleiter


 

Die Grabung in Kürze ( Aus der Medieninformation des Landesamtes  f. Archäologie Sachsen )

Roter Hirsch am Obertorplatz 16 , Flurstück 335/1

Grabungszeitraum 21,05.2013 -15.09.2013

Fläche ca 500 m/2

Ziel: Relikte einer Bergbausiedlung des Hochmittelalters zu erfassen

Befundsituation 09.08

Fundamentmauern Fundamente des abgerissenen Gebäudes "Roter Hirsch", sowie zwei Keller mit Tonnengewölbe / Bauzeit 1870/75 ?

Fundamente eines Vorgängergebäudes v. "Roten Hirsch" mit zugehöriger Hinterhofpflasterung

Eine Fundamentmauer vermutlich 14. bis 16 Jh. (Datierung bisher noch unklar)

Planierungsschichten: 

Neuzeitliche bis frühneuzeitliche Planierungsschichten, Gruben und Pfostengruben

Eine 20 bis 30 cm mächtige mittelalterliche Planierungsschicht (14.Jh) konnte über die gesamte Grabungsfläche bereits nachgewiesen werden.

Unter dieser Planierungsschicht fanden sich Siedlungsbefunde aus dem 12./13. Jh.

 

Mittelalterliche Befunde 12./13.Jh.

Vereinzelte Pfostengruben und Gruben

Laufhorizonte und Planierungsschichten des 13.Jh.

3 Technische Anlagen(Brandstellen/Öfen) Darunter ein Probierofen mit zugehöriger Abfallgrube. In der Abfallgrube fanden sich Fragmente einer Probierschale mit anhaftenden Schlacke-sowie Metallresten, weiter Überreste von Bleiglätte, die beim Schmelzprozeß (Treibprozess) als Abfallprodukt entsteht. Kleine probieröfen dienten ua. der Bestimmung des Metallgehaltes von Silbererzen.

Mutmaßlicher Grubenschacht mit Gneisgrus verfüllt (noch nicht vollständig erfasst)

 

Funde

Keramikfragmente des 12./13.Jh. (darunter Wursthenkelfragmente und Bodenfragmente mit Bodenmarke) bis zur Neuzeit (Dippoldiswalder Steinzeug)

2 Spinnwirtel (Befundbezogen) sind ein weiterer Nachweis für eine Siedlung aus dem 13.Jh.

ein kleines Fragment einer Glasperle mit weißer Fadenauflage (14.Jh.), als möglichen Importfund, spricht für umfangreichen Handel.

an Technischer Keramik konnten verschiedene Formen von Probiergefäßen gefunden werden, an denen zum Teil noch Schlacke -sowie Metallreste haften

ein Stück Verhüttungsschlacke ist ein Hinweis für Metallgewinnung zumindest jedoch für die Metallgehaltsbestimmung Vorort (s. Probierofen)

eine Vielzahl an Schmiedeschlacken deutet auf Metallverarbeitung hin.

Verschiedene Eisenfragmente (stark korrodiert). (Aussage erst nach einer Restaurierung möglich)

2 Metallfragmente aus Bronze/ Kupfer

 

 


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