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Wagner und Verdi Ehrung am Klavier

Veröffentlicht am 25.08.2013
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Mit Fotos, der untenstehende Artikel aus der Dippser "StattZeitung"

Dippser StattZeitung | Wagner und Verdi Ehrung am Klavier


 

Bereits 2010 konzertierte der sympathische Hannoveraner Christof Keymer schon einmal in Dippoldiswalde und war dem Publikum daher gut bekannt.

Standen damals bei "Opernszenen am Klavier" neben Werken von Wagner und Verdi auch Mozart, Weber, Bizet auf dem Programm, gehörte der Abend heute nur den beiden großen Schöpfern bekannter Opern wie Lohengrin und Rigoletto. Wieder hatte Christof Keymer die Stücke bearbeitet, gilt er doch als Experte für Transkriptionen (Bearbeitungen).  Im Wechsel zwischen den Stücken las der Hochschuldozent Texte aus Tagebüchern und Briefen von Richard und Cosima Wagner. Jedoch auch über Verdi gab es Interessantes zu berichten. Fachkompetent vorgetragen hörten wir vom ambivalenten Verhältnis zwischen Wagner und Verdi. Bestimmt Anregung für einige Besucher, selbst wieder einmal in Schriften oder Werkbeschreibungen beider zu blättern. Nicht nur Widersprüchliches kam aber zur Sprache, denn das Verhältnis war auch von Achtung und gegenseitiger Akzeptanz geprägt. Von Befruchtungen in den Werken beider voneinander kann man wohl ausgehen.

Ein Pro und Kontra gab es oft in den Meinungen über beide. Thomas Mann bezeichnete Verdi veritabler (echter oder wirklicher) als Wagner. Auch darüber mag man streiten, sicher ist jedoch, dass mit Wagners Musikdramen eine neue Seite der Operngeschichte aufgeschlagen wurde. An ihm scheiden sich noch heute die Geister. Diese Widersprüche hatte der Pianist und Dozent gut herausgearbeitet - mit Texten und Musikbeispielen fundiert unterlegt. Mit den Bearbeitungen zeigte er uns seine Sicht auf die Werke. 

Vor der Zugabe las er noch einmal aus Cosimas Tagebüchern. Ohne sie und ihre Hinweise und Deutungen ist eigentlich ein Zugang Wagner schwer möglich, hat sie ihn doch auf dem Höhepunkt seiner Schaffensperiode begleitet. Ihre Tagebücher berichten davon und schließen Lücken zu Wagners Schriften. (Wagners Autobiografie - "Aus meinem Leben" endet im Mai 1864 und reicht bis zur Begegnung mit Ludwig II. - Cosimas Tagebücher beginnen am 1. Jan. 1869  und enden mit dem Tod Richard Wagners 13. Febr. 1883.) 

Auszüge aus den Tagebüchern leiteten im Programm zu einem wichtigen Mitglied der Wagnergemeinde über. Mit den Nocturnes von Liszt wurde der Abend beschlossen. Die Gestaltung des Abends mit dem Wechsel von Lesung und Spiel hat vielen sehr gefallen. 

Bevor ich mich hier schon einmal für den schönen Abend bedanken möchte, soll auf die Unterschriftensammlung zur Erhaltung unserer Musikreihe hingewiesen werden, mit der in der Pause und im Vorfeld der Veranstaltung begonnen wurde. Sollen diese schönen Abende bald zur Vergangenheit gehören? Die "Meisterinterpreten" sind weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt. Hochkarätige, oft weltbekannte, Musiker und Sänger, die gern zu unserem sachkundigen Publikum kommen, sind unser Aushängeschild und moderate Eintrittspreise ein weiterer Zuschauermagnet. 35 Jahre, die unsere Reihe bereits besteht, sprechen für sich. Kann man Qualität deutlicher beschreiben? Nutzen Sie bitte, wenn Ihnen die Erhaltung unserer Musikreihe am Herzen liegt, die Möglichkeit der Unterschriftensammlung. In einem weiteren Beitrag in "Dippolds Boten" soll später noch einmal auf die Dringlichkeit aufmerksam gemacht werden. 

 

Holger Becker 

Zuletzt geändert am: 28.08.2013 um 23:07:01

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