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König Tut in Dresden

Veröffentlicht am 05.03.2010
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Nachlese

Unlängst schloss eine vielbeachtete Ausstellung ihre Pforten, die für wenige, schaut man auf Andrang und Besucherzahlen zu wenige, Monate in der sächsischen Landeshauptstadt Station machte.
Tutenchamun, der legendäre ägyptische König, dessen Grab 1922 vom britischen Ausgräber Howard Carter entdeckt wurde, hatte sich in der "Galerie Zeitenströmung" eingemietet".
Das alles nur Repliken waren tat der Begeisterung keinen Abbruch. Langes Anstehen, selbst nach Voranmeldung, gehörte immer zum Besuch.
Hatte man die oft mehrstündige Wartezeit überstanden holte einen der Rosetta Ston, das bekannte mehrsprachige Fragment einer Stele aus dem Jahr 196 v.Chr. unmittelbar nach dem Eingang sofort in die Vergangenheit. Das Original befindet sich im Londoner "Britich Museum".

Erklärungstafeln, im Vorraum der Ausstellung, schafften einen Überblick bevor der Besucher zum eigentlichen Höhepunkt, den Ausstellungsstücken aus dem sagenhaften Grab kam. Schubweise, immer mit Anstehen verbunden, wurden jeweils dreißig Gäste in einen Raum zur Filmvorführung geladen. Hier bekam man einen tieferen Einblick zur Geschichte der Ausstellung.
Gut durchdacht war, jedem Gast einen Tonvortrag anzubieten. Auch eine Variante für Kinder konnte kostenlos entliehen werden.
Danach, ein abgedunkelter Raum schaffte Stimmung und Atmosphäre, kam man in den Vorraum des Grabes. Mit viel Liebe zum Detail war er so nachgebildet wie der Archäologe Carter ihn mit seinem Team vorfand. Wer die Bücher zur Ausgrabung kennt wird das bestätigen. So muss es gewesen sein als ein erster Kerzenschein das Geheimnis vergangener Jahrtausende ins heute holte. Die Dramaturgie hätte besser nicht sein können. Wer sich in diesen Minuten nicht an der Seite Howard Carters glaubte hat wohl wenig Sinn für Kunst, Schönheit und  Abenteuer.
Ein anschließender langer Gang zeigte Nachbildungen goldener Sarkophage, die damals die königliche Mumie auf ihrer Reise ins Schattenreich schützten.
Er führte zur Totenmaske des Pharao, die am Ende wirkungsvoll in Szene gesetzt, alle in ihren Bann zog.
Ein Erinnerungsfoto, ohne Besucher, die sich um das zentrale Ausstellungsstück drängelten, war kaum möglich. Dann hatte man es aber geschafft und stand für kurze Zeit dem Abbild des Kindkönigs gegenüber. Den ehrfürchtigen Schauer, niemand dachte wohl in dem Augenblick an Nachbildungen, wird wohl kaum ein Besucher vergessen.

In den nächsten Räumen begeisterten verkleinerte Sonnenbarken, deren Taue aus Palmfasern gefertigt, sehr echt aussahen. Mit etwas Phantasie glaubte man an der Ruderanlage der Begräbnisboote Steuerleute beim  Manöver zu beobachten.

Versunkene Schätze vergangener Tage aus dem ungeplündertem Grab, ein Thron des Herrschers und sein Bett, mit Löwenköpfen verziert, oder die Nachbildung eines Totentempels, ließen die Gäste andächtig staunen.

Der Glücksfall für die Archäologie brachte Howard Carter und seinen geduldigen Unterstützer Lord Carnavon für immer in die Geschichtsbücher - ein Dreamteam der Wissenschaft.
Ob sich hinter einer Wand des Grabvorraumes weitere Sensationen verbergen wird die künftige Forschung zeigen. Erst vor wenigen Wochen schaffte es das Grab des Tutenchamun wieder in die Medien.
Hinter der geheimnisvollen Wand des Vorraums glaubt man weitere Räume entdeckt zu haben.
Im Tal der Könige bleibt es also spannend.
Der "Fluch des Pharao" beschränkte sich an diesem Tag aber nur auf's lange Anstehen. Diese kleine Mühe wog den unvergesslichen Blick in vergangene Welten allemal auf.
Schön, dass Dresden sich diese hochkarätige Ausstellung in seine Mauern holen konnte.

Holger Becker

Zuletzt geändert am: 23.04.2016 um 21:34:35

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